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Neuronale Netzwerke: Funktionsweise, Anwendungen

Neuronale Netzwerke, inspiriert von der komplexen Struktur des menschlichen Gehirns, haben sich zu einer der revolutionärsten Technologien im Bereich des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz entwickelt.

Neuronale Netzwerke ermöglichen es Computern, aus Daten zu lernen, Muster zu erkennen und komplexe Aufgaben zu lösen, die zuvor menschlicher Intelligenz vorbehalten waren.

Die biologische Inspiration:

Die Grundidee neuronaler Netzwerke stammt von der Funktionsweise des menschlichen Gehirns.

Unser Gehirn besteht aus Milliarden von miteinander verbundenen Neuronen, die elektrische und chemische Signale austauschen, um Informationen zu verarbeiten.

Eine einfache Darstellung eines biologischen Neurons mit Dendriten, Zellkörper (Soma), Axon und Synapsen.) Dendriten: Empfangen Signale von anderen Neuronen. Zellkörper (Soma): Verarbeitet die eingehenden Signale. Axon: Leitet das Ausgangssignal an andere Neuronen weiter. Synapsen: Kontaktstellen zwischen Neuronen, an denen die Signalübertragung stattfindet. Das künstliche Neuron (Perzeptron):

Das Fundament neuronaler Netzwerke

Das künstliche Neuron, auch Perzeptron genannt, ist die grundlegende Baueinheit eines künstlichen neuronalen Netzwerks.

Es ist eine mathematische Funktion, die Eingaben entgegennimmt, diese gewichtet, summiert und durch eine Aktivierungsfunktion leitet, um eine Ausgabe zu erzeugen.

(Hier wäre ein Bild hilfreich: Eine schematische Darstellung eines künstlichen Neurons mit Eingängen (x1, x2, ...), Gewichten (w1, w2, ...), einer Summierungsfunktion (S), einem Bias (b) und einer Aktivierungsfunktion (f) mit der Ausgabe (y).)

Die Funktionsweise eines künstlichen Neurons lässt sich in folgende Schritte unterteilen:

1. Eingaben: Das Neuron empfängt eine oder mehrere Eingaben (x1?,x2?,...,xn?). Diese Eingaben können Merkmale von Datenpunkten sein (z.B. Pixelwerte eines Bildes, Wörter in einem Text).

2. Gewichte: Jeder Eingabe ist ein Gewicht (w1?,w2?,...,wn?) zugeordnet. Diese Gewichte bestimmen die Bedeutung oder den Einfluss der jeweiligen Eingabe auf die Ausgabe des Neurons.

3. Summierung: Die gewichteten Eingaben werden summiert. Zusätzlich wird oft ein Bias (b) hinzugefügt, der es dem Neuron ermöglicht, auch dann aktiv zu sein, wenn alle Eingaben Null sind. Die Summe (z) kann wie folgt dargestellt werden: z=i=1?n?(xi?·wi?)+b

4. Aktivierungsfunktion: Die Summe (z) wird durch eine Aktivierungsfunktion (f) geleitet. Die Aktivierungsfunktion führt eine nicht-lineare Transformation der Summe durch und bestimmt die Ausgabe (y) des Neurons.

Gängige Aktivierungsfunktionen sind beispielsweise die Sigmoid-Funktion, die ReLU-Funktion (Rectified Linear Unit) oder die Tangens hyperbolicus-Funktion (tanh). y=f(z)

Die Architektur neuronaler Netzwerke

Schichten und Verbindungen

Ein neuronales Netzwerk besteht aus mehreren miteinander verbundenen Schichten von Neuronen. Die grundlegenden Schichttypen sind:

Eingabeschicht:

Empfängt die Rohdaten. Die Anzahl der Neuronen in der Eingabeschicht entspricht der Anzahl der Merkmale in den Eingabedaten.

Verborgene Schichten:

Zwischen der Eingabe- und der Ausgabeschicht können eine oder mehrere verborgene Schichten liegen. Diese Schichten ermöglichen es dem Netzwerk, komplexe Muster und Beziehungen in den Daten zu lernen.

Die Anzahl der verborgenen Schichten und die Anzahl der Neuronen in jeder verborgenen Schicht sind wichtige Designentscheidungen.

Ausgabeschicht:

Produziert das Endergebnis des Netzwerks. Die Anzahl der Neuronen in der Ausgabeschicht hängt von der Art der Aufgabe ab (z.B. eine einzelne Ausgabeneuron für eine binäre Klassifikation, mehrere Neuronen für eine Mehrklassenklassifikation).

(Hier wäre ein Bild hilfreich: Eine schematische Darstellung eines einfachen neuronalen Netzwerks mit einer Eingabeschicht (3 Neuronen), einer verborgenen Schicht (4 Neuronen) und einer Ausgabeschicht (2 Neuronen). Die Verbindungen zwischen den Neuronen der verschiedenen Schichten sollten durch Pfeile dargestellt werden.)

Die Neuronen in einer Schicht sind in der Regel mit allen Neuronen der nächsten Schicht verbunden (vollständig verbunden). Die Stärke dieser Verbindungen wird durch die Gewichte bestimmt.

Wie neuronale Netzwerke lernen: Der Prozess des Trainings Der Prozess, in dem ein neuronales Netzwerk lernt, wird als Training bezeichnet.

Ziel des Trainings ist es, die Gewichte und Biases des Netzwerks so anzupassen, dass es die gewünschte Aufgabe möglichst gut erfüllt. Dies geschieht in der Regel mithilfe großer Mengen an Trainingsdaten und einem Optimierungsalgorithmus.

Die grundlegenden Schritte des Trainingsprozesses sind:

1. Forward Propagation (Vorwärtsausbreitung): Eine Eingabe wird durch das Netzwerk geleitet. Die Aktivierungen der Neuronen in jeder Schicht werden berechnet, bis die Ausgabe des Netzwerks erreicht ist.

2. Loss Function (Verlustfunktion): Die Ausgabe des Netzwerks wird mit der tatsächlichen Zielausgabe für die gegebene Eingabe verglichen. Eine Verlustfunktion quantifiziert den Fehler oder die Diskrepanz zwischen der vorhergesagten und der tatsächlichen Ausgabe.

3. Backpropagation (Rückwärtsausbreitung): Der Fehler wird durch das Netzwerk zurückpropagiert, beginnend von der Ausgabeschicht bis zur Eingabeschicht. Während der Rückwärtsausbreitung werden die Gradienten des Fehlers in Bezug auf die Gewichte und Biases jeder Verbindung berechnet. Der Gradient gibt an, in welcher Richtung die Gewichte und Biases angepasst werden müssen, um den Fehler zu reduzieren.

4. Optimization (Optimierung): Ein Optimierungsalgorithmus (z.B. Gradientenabstieg, Adam) verwendet die berechneten Gradienten, um die Gewichte und Biases des Netzwerks iterativ anzupassen. Ziel ist es, die Werte der Gewichte und Biases zu finden, die den Wert der Verlustfunktion minimieren. Dieser Prozess wird für viele Epochen (Durchläufe durch den gesamten Trainingsdatensatz) wiederholt, bis das Netzwerk eine akzeptable Leistung auf den Trainingsdaten und idealerweise auch auf neuen, ungesehenen Daten (Validierungs- oder Testdaten) erbringt.

(Hier wäre ein Bild hilfreich: Eine vereinfachte Darstellung der Transformer-Architektur mit dem Encoder- und Decoder-Block sowie dem Aufmerksamkeitsmechanismus.)

Anwendungen neuronaler Netzwerke

Neuronale Netzwerke haben in den letzten Jahren in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen beeindruckende Fortschritte erzielt:

  • Bilderkennung und -verarbeitung: Identifizierung von Objekten, Gesichtern und Szenen in Bildern und Videos (z.B. in selbstfahrenden Autos, Gesichtserkennungssystemen).
  • Sprachverarbeitung: Verarbeitung und Generierung von natürlicher Sprache, z.B. in Sprachassistenten, maschineller Übersetzung, Textzusammenfassung.
  • Empfehlungssysteme: Vorhersage von Benutzerpräferenzen und Empfehlung relevanter Produkte oder Inhalte (z.B. in Online-Shops, Streaming-Diensten).
  • Medizin: Diagnose von Krankheiten, Entwicklung neuer Medikamente, Analyse medizinischer Bilder.
  • Finanzwesen: Betrugserkennung, Risikobewertung, algorithmischer Handel.
  • Robotik: Steuerung von Robotern in komplexen Umgebungen, Objekterkennung und -manipulation.

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Verschiedene Arten von neuronalen Netzwerken:

Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Architekturen neuronaler Netzwerke entwickelt, die sich für unterschiedliche Arten von Aufgaben eignen:

Feedforward Neural Networks (FFNNs): Das grundlegendste Netzwerk, bei dem die Informationen nur in eine Richtung fließen (von der Eingabe zur Ausgabe). Sie eignen sich gut für einfache Klassifikations- und Regressionsaufgaben.

Convolutional Neural Networks (CNNs): Speziell für die Verarbeitung von gitterartigen Daten wie Bildern und Videos entwickelt. Sie verwenden Faltungsoperationen, um räumliche Hierarchien von Merkmalen zu extrahieren.

(Hier wäre ein Bild hilfreich: Eine schematische Darstellung eines CNN mit Convolutional Layers, Pooling Layers und Fully Connected Layers.)

Recurrent Neural Networks (RNNs): Entwickelt für die Verarbeitung sequenzieller Daten wie Text, Sprache und Zeitreihen. Sie verfügen über Rückkopplungsschleifen, die es ihnen ermöglichen, Informationen über frühere Eingaben im Netzwerkzustand zu speichern.

(Hier wäre ein Bild hilfreich: Eine schematische Darstellung eines RNN mit einer Rückkopplungsschleife, die den Zustand des Netzwerks von einem Zeitschritt zum nächsten überträgt.)

Long Short-Term Memory Networks (LSTMs) und Gated Recurrent Units (GRUs): Verbesserte Versionen von RNNs, die das Problem des "Verschwindenden Gradienten" besser handhaben können und somit in der Lage sind, längerfristige Abhängigkeiten in sequenziellen Daten zu lernen.

Transformer Networks: Eine relativ neue Architektur, die auf dem Konzept der Selbst-Aufmerksamkeit (Self-Attention) basiert. Sie haben in vielen Bereichen, insbesondere in der Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP), herausragende Leistungen erbracht.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Obwohl neuronale Netzwerke enorme Fortschritte erzielt haben, gibt es weiterhin Herausforderungen:

Interpretierbarkeit: Oft ist es schwierig zu verstehen, warum ein neuronales Netzwerk eine bestimmte Entscheidung getroffen hat (Black-Box-Problem).

Datenbedarf

Das Training leistungsstarker neuronaler Netzwerke erfordert in der Regel sehr große Mengen an hochwertigen Trainingsdaten. Rechenaufwand: Das Training und der Einsatz großer neuronaler Netzwerke können sehr rechenintensiv sein. Robustheit: Neuronale Netzwerke können anfällig für adversarial attacks sein, d.h. gezielte, kaum wahrnehmbare Störungen der Eingabedaten, die zu falschen Vorhersagen führen können.

Trotz dieser Herausforderungen ist die Forschung im Bereich der neuronalen Netzwerke weiterhin sehr aktiv.

Zukünftige Entwicklungen könnten zu noch leistungsfähigeren, interpretierbareren und robusteren Modellen führen, die in noch mehr Bereichen unseres Lebens Anwendung finden werden.

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Dr. Paulo Heitlinger

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