Eine erste Anwendung des
fahrerlosen, autonomen Fahrens war das autonome Einparken. Der Fahrer sitzt
dabei nicht mehr selbst im Fahrzeug, sondern aktiviert die Einparkautomatik von
außen.
Dies wurde ab 2010 erprobt und 2015 als kurz vor der
Serieneinführung stehende Anwendung angekündigt. Allerdings waren
2021 lediglich Systeme auf dem Markt, die eine ständige Überwachung
durch den verantwortlichen Fahrzeugführer benötigen.
Eine Spezialfunktionalität bietet das
vollautomatisierte Valet-Parken. Hierbei wird das Fahrzeug wie beim
Valet-Parken in einer Abstellzone abgestellt, fährt dann aber
selbstständig, ohne menschliche Überwachung, aber ggf.
unterstützt vom im Parkhaus installierter Technik zum Parkplatz.
Fahrerlose Transportfahrzeuge
Fahrzeuge, die für den Transport gedacht sind und
ohne Fahrer auskommen, sind in der Industrie weit verbreitet.
Mithilfe von Sensorik und Software zur Lokalisation,
Navigation und Pfadplanung suchen sich diese mobilen Transportroboter auf einem
fest definierten Gebiet ihre Wege selbständig.
Einige Universitäten richten Wettbewerbe mit kleinen
Modellfahrzeugen aus, die autonom vorgegebene Strecken mit Hindernissen
abfahren.
Hochautomatisiertes Fahren
Hochautomatisiertes
Fahren (Highly Automated Driving) bezeichnet einen Zwischenschritt
zwischen assistiertem Fahren, bei dem der Fahrer durch zahlreiche (oft
getrennte) Fahrerassistenzsysteme bei der Fahraufgabe unterstützt wird,
und dem Autonomen Fahren, bei welchem das Fahrzeug selbsttätig, ohne
Einwirkung des Fahrers fährt.
Beim Hochautomatisierten Fahren hat das Fahrzeug eine
eigene Künstliche Intelligenz, die vorausplant und die Fahraufgabe
in den meisten Situationen übernehmen kann.
Mensch und Computer führen zusammen das Fahrzeug,
wobei der menschliche Fahrer jederzeit bestimmt, wie stark er eingreift und wie
sehr er sich fahren lässt.
Manchmal übernimmt das System aber auch
selbständig einen Eingriff, den der Fahrer auch nicht rückgängig
machen kann.
Im Gegensatz zum rein Autonomen Fahren bleibt der
Fahrer durch die beständige Interaktion am Geschehen beteiligt und Herr
der Lage.
Andererseits wird er durch eine kontinuierlich vorhandene
Assistenz entlastet und besonders in kritischen Situationen geeignet
unterstützt.
Audi hat sich auf der 16. internationalen
Fachkonferenz Fortschritte in der Automobilelektronik in
Ludwigsburg als erster europäischer Automobilhersteller konkret zu seinem
Zeitplan rund um das pilotierte Fahren geäußert: Spätestens
2020 sollte pilotiertes Fahren realisiert werden.
Eine Studie der
Unfallforschung der Versicherer hat gezeigt, dass 90% der Fahrer nach einer
Fahrt, bei der sie durch eine Nebenaufgabe stark abgelenkt waren, nach 7 bis
8 Sekunden die Automation abschalteten.
Untersucht man allerdings als Indikatoren des
Situationsbewusstseins für die Fahrsituation den ersten Blick in den
Spiegel und den Blick auf die Geschwindigkeitsanzeige, werden 12 bis
15 Sekunden benötigt.
Weiterhin zeigte sich, dass mit Ausnahme des ersten Blicks
auf die Straße die Werte müder hochautomatisiert fahrender Fahrer
mit diesen Werten vergleichbar sind.
Allgemein erreichten die hochautomatisiert fahrenden
Fahrer einen höheren Müdigkeitslevel als die manuellen Fahrer, und
sie erreichten diesen Müdigkeitslevel außerdem früher.
Eine hochautomatisierte Fahrt ohne Nebentätigkeiten
sollte deshalb eine Dauer von 15 bis 20 Minuten nicht überschreiten.
Längere Fahrdauern ohne Unterbrechung sind als nicht
sicher einzustufen, da Fahrer nicht in der Lage sind, eine monotone Fahraufgabe
über einen längeren Zeitraum zu überwachen, ohne zu
ermüden. |