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Das Cruise Control
regelte die Längsbeschleunigung automatisch, jedoch ohne Kenntnis der
umgebenden Fahrzeuge.
Die vollautomatische Längsführung (Adaptive
Cruise Control, ACC) berücksichtigte schon den Verkehr und stellte
eine Form des teilautonomen Fahrens dar.
Es handelt sich hier um eine
Level-3-Autonomie,
da das Fahrzeug auch Manöver wie Spurwechsel selbstständig
unternehmen konnte und der Fahrer nicht dauerhaft die Fahrt überwachen
musste.
Das Autonome Fahren ist derzeit nur zu Testzwecken mit
Sondergenehmigung möglich. Beispielsweise hat Daimler für zwei
seiner Freightliner Inspiration Trucks mit dem Highway Pilot
System eine Lizenz für den Straßenverkehr im US-Bundesstaat
Nevada erhalten.
Daimler Benz AG
Im Juli 2014 fuhr in Deutschland ein Prototyp der
Daimler AG (Future Truck 2025) auf dem damals noch nicht eröffneten
Autobahnteilstück (BAB A14 nördlich von Magdeburg) völlig
selbständig, insbesondere im Kolonnenverkehr, jedoch ohne autonomes
Wechseln der Spur.
Im Oktober 2015 fuhr erstmals ein seriennaher Lkw
mit Teilautonomie auf einer öffentlichen Straße in
Baden-Württemberg.
Im Jahr 2016 begann der experimentelle Einsatz von
autonomen Kleinbussen im öffentlichen Nahverkehr, insbesondere mit
Fahrzeugen der Marke Navya, in der Schweizer Gemeinde Sitten. Ein
ähnliches Projekt gab es in Lyon/Frankreich.
Tesla
Seit Oktober 2016 werden alle
Tesla-Fahrzeuge mit einer Hardware ausgeliefert, die es erlaubt, die
Fahrzeuge zukünftig vollautonom, (d.h.:
nach Level 5) zu
fahren.
Vorerst wird das System in einem
Schatten-Modus mitlaufen, d. h. ohne in den Fahrbetrieb
einzugreifen, und die gesammelten Daten an Tesla zurücksenden, um die
Fähigkeiten des Systems schrittweise zu verbessern, bis das System zur
Freigabe mittels eines over-the-air upgrades bereit ist.
Tesla schätzte, dass ein komplett autonomes
Fahren Ende 2017 möglich sein würde und plante eine
Demonstrationsfahrt von San Francisco nach New York, bei der ein Fahrzeug die
Strecke ohne Fahrer zurücklegen sollte.
Der Zeitplan konnte jedoch nicht eingehalten werden und
die Testfahrt fand nicht statt. Ab Januar 2017 testet der
Automobilzulieferer Delphi Automotive ein autonom fahrendes
Demonstrationsfahrzeug.
Das zusammen mit Mobileye entwickelte Fahrzeug
soll auf einer rund 10 Kilometer langen Teststrecke im öffentlichen
Verkehr von Las Vegas alltägliche Verkehrssituationen wie etwa
Autobahnauf- und -abfahrten, Tunnelpassagen und dichten innerstädtischen
Verkehr bewältigen.
Kooperation
In 2017 kündigten Bosch und
Daimler eine Kooperation an. Gemeinsam sollten autonome Fahrzeuge
für das urbane Umfeld entwickelt werden.
Im August 2021 wurde publik, dass die beiden
Kooperationspartner ihr Robo-Projekt beenden.
Ab April 2022 gibt es für die Mercedes EQS-
und S-Klasse den Drive Pilot als Option, der autonomes-Fahren
auf Level 3 erlaubt.
Der Fahrer kann diesen Modus aktivieren und dann auch den
Blick von der Straße abwenden, wenn die Bedingungen das zulassen.
Voraussetzungen sind unter anderem, dass das Auto sich bei Tageslicht und
über 3 °C Außentemperatur auf einer trockenen Autobahn ohne
Baustelle oder Tunnel befindet.
Zusätzlich muss Mercedes hochauflösende Karten
der Strecke kennen und ein anderes Auto auf der gleichen Spur vorausfahren. Das
Auto tätigt dann keine Spurwechsel und folgt mit höchstens 60 km/h
dem vorfahrenden Auto.
Ist der Abstand zu groß, fordert es den Fahrer auf,
die Kontrolle wieder zu übernehmen. Eine im Januar 2023 erschienene
Veröffentlichung des MIT merkt den immensen Energiebedarf und die
dementsprechende CO2-Bilanz der zum autonomen Fahren notwendigen Rechensysteme
an.
Das behandelte Szenario, das auch verschiedene Pfade der
Effizienzsteigerung einschließt, geht davon aus, dass der
CO2-Ausstoß autonomer Fahrzeuge den der Summe aller Rechenzentren
weltweit übertreffen könnte. ¶ |
Die Erfahrungen von
Google |
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In 2011 wurde
bekannt, dass Google nach mehreren Jahren der Entwicklung ein US-Patent
für die Technik zum Betrieb von autonomen Fahrzeugen gewährt wurde.
Die Testflotte hatte nach Aussage des Unternehmens
zu diesem Zeitpunkt bereits ca. 257.000 km unter begrenzter Einwirkung des
Fahrers sowie mehr als 1600 km ohne Fahrerbeteiligung
zurückgelegt.
Im Mai 2012 erhielt Google in den USA die
erste Zulassung eines autonomen Fahrzeugs für den Test auf
öffentlichen Straßen des US-Bundesstaates Nevada. Bedingung war
jedoch, dass sich eine Person hinter dem Steuer befindet, die notfalls
eingreifen kann.
Das Google-Roboter-Auto soll aber bereits im
Dezember 2013 sicherer gefahren sein als ein menschlicher Autofahrer. Lange
Zeit versuchte Google für sein laufend an hierfür gekauften Modellen
von Toyota, Honda, Audi, Lexus und VW weiterentwickeltes Technikpaket Google
Driverless Car einen passenden Autohersteller zu finden und favorisierte
hierfür Tesla Motors.
Später begann Google jedoch, 100
hauseigene Elektro-Testfahrzeuge zu bauen und erste Prototypen dieses neuen
Fahrzeugtyps ohne Lenkrad, Bremse und Gaspedal mit körperlich
bedürftigen und anderen interessierten Personen zu testen.
Im Mai 2014 stellte Google sein Roboterauto
erstmals einer Gruppe von Journalisten vor, die im Vergleich zwischen
menschlichem Fahrer und selbstfahrendem System keinen Unterschied im
Fahrverhalten mehr feststellen konnten.
Google erklärte jedoch, dass das Fahren
bei Regen und Schnee nach wie vor Probleme bereite... Das Robotersystem beruhe
auf selbstständigem Lernen und selbstständiger Erfassung und
Interpretation der Umgebung.
Als Start für den Massenmarkt hatte
Google-Mitbegründer Sergey Brin im Mai 2014 das Jahr 2017
als Ziel für die USA angegeben. Dieser Zeitpunkt konnte aber nicht
eingehalten werden.
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Audi
Im August 2017 stellte Audi auf der IAA mit der
4. Generation des Audi A8 das erste Serienfahrzeug mit Funktionen der
Stufe 3 vor.
Diese umfassen die hochautomatisierte Führung des
Fahrzeuges auf Autobahnen bei Geschwindigkeiten unter 60 km/h und in
Stausituationen.
Dabei wird die gesamte Verantwortung über das
Fahrzeug an den Staupiloten abgegeben. Im April 2020 gab Audi
bekannt, aufgrund der weiterhin fehlenden ECE-Zulassung den Staupiloten in
dieser Fahrzeuggeneration nicht mehr freizuschalten.
Daimler beantragte 2021 eine Level-3-Zertifizierung
für seine S-Klasse, vorerst nur für Autobahnstrecken mit hohem
Verkehrsaufkommen bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.
In 2019 gab BMW bekannt, dass gemeinsam mit
dem chinesischen IT-Unternehmen Tencent ein Rechenzentrum in der
Hafenstadt Tianjin gebaut werden soll.
BMW kann damit Lösungen für das autonome
Fahren entwickeln, die besser zu den spezifischen Fahrbedingungen in China
passen, erklärte der China-Chef von BMW, Jochen Goller. |