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Die
Anwendungsgebiete von Künstlicher Intelligenz entwickeln sich weiter -
auch in der Wettervorhersage. In Zeiten des Klimawandels ist eine
präzise und schnelle Wettervorhersage von besonders großer
Bedeutung, um die Bevölkerung rechtzeitig vor immer häufiger
auftretenden Extremwetterlagen zu warnen.
Das Potential von KI in der Wettervorhersage ist
groß das beweisen zwei neue KI-gestützte Vorhersagesysteme,
die im Fachmagazin Nature vorgestellt wurden ...
Durchbruch beim Deutschen Wetterdienst (DWD)
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat einen
Durchbruch bei der Forschung mit Künstlicher Intelligenz bei
Wettervorhersagen und Klimaanalysen erzielt. Zum ersten Mal ist es gelungen,
Wetterbeobachtungsdaten ausschließlich mit Hilfe von KI in
Vorhersagemodelle und Analyseprozesse einzuspeisen.
Der Deutsche Wetterdienst hat damit erneut
bewiesen, dass er zu den wissenschaftlich und technisch führenden
Wetterdiensten weltweit gehört und zurecht frühzeitig auf die
umfassende Nutzung von KI gesetzt hat.
In einer Veröffentlichung präsentieren
Forschende des DWD dieses vollständig auf KI basierendes
Datenassimilationsschema zur Initialisierung von Wettervorhersagen und
für Klima-Analysen.
Es ersetzt traditionelle Methoden durch innovative
Deep-Learning-Techniken. Die
Datenassimilation - also die Integration von Beobachtungsdaten in
computergestützte Wettermodelle - ist seit Jahrzehnten ein Grundpfeiler
der Wettervorhersage.
Durch kontinuierliche Verbesserungen haben traditionelle
Methoden wie variationelle Techniken und Ensemble-Kalman-Filter zur stetigen
Steigerung der Qualität in der Wettervorhersage beigetragen. Mit dem
Aufkommen von KI eröffnen sich nun neue Möglichkeiten zur weiteren
Optimierung und Effizienzsteigerung.
Davon würden sowohl die Nutzer von Wettervorhersagen
profitieren als auch auf Klimaanalysen angewiesene DWD-Kunden aus Bereichen wie
Energie, Hochwasserschutz und Infrastruktur.
Beobachtungsdaten fließen direkt in ein Neuronales
Netzwerk
Der neu entwickelte Ansatz des DWD, genannt AI-Var,
integriert den Datenassimilationsprozess direkt in ein neuronales Netzwerk.
Dadurch werden die Rechenkosten erheblich reduziert und die Analyse- und
Vorhersageprozesse beschleunigt.
Eine Studie demonstriert die
Leistungsfähigkeit von AI-Var in verschiedenen idealisierten und
realen Testfällen.
Die bisherigen Ergebnisse zeigten, dass die KI-basierte
Datenassimilation eine Alternative zu traditionellen Methoden darstellt.
Diese Technologie ist ein entscheidender Baustein für die derzeitige
Revolution der Wettervorhersage durch KI. Sie bereitet den Weg für
künftig vollständig datengetriebene Vorhersagesysteme.
DWD online: https://www.dwd.de/
Die Meldung vom DWD:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/ |
Weitere Wetterdienste
Diese Unternehmen nutzen KI-Technologien, um
meteorologische Modelle zu verbessern und so schnellere und genauere
Wettervorhersagen zu erstellen.
KI-basierte Wetterprognosen werden von
verschiedenen Unternehmen und Organisationen angeboten, die maschinelles Lernen
und große Datenmengen nutzen, um präzisere Vorhersagen zu erstellen.
Einige wichtige Anbieter sind folgende:
- IBM Watson Weather: IBM verwendet KI-Modelle, um
Wettervorhersagen zu optimieren, basierend auf Daten des "Global
High-Resolution Atmospheric Forecast System" (GRAF). Watson Weather bietet
personalisierte Vorhersagen für verschiedene Sektoren wie Landwirtschaft,
Energie und Transport.
- The Weather Company (auch Teil von IBM): Diese
Plattform verwendet ebenfalls maschinelles Lernen und Big Data, um präzise
lokale Wettervorhersagen zu generieren. Sie arbeitet mit einer Vielzahl von
Datenquellen, darunter Satellitendaten, Wetterstationen und mobile Geräte.
- Google DeepMind: DeepMind, das
KI-Forschungsunternehmen von Google, arbeitet daran, durch neuronale Netze
Kurzzeitwettervorhersagen zu verbessern.
Mit ihrem Modell "Nowcasting"
können sie besonders für sehr kurzfristige Vorhersagen (bis zu 2
Stunden im Voraus) präzise Ergebnisse liefern.
- OpenWeatherMap: OpenWeatherMap verwendet
Maschinelles Lernen und aggregierte Daten aus verschiedenen Quellen, um
personalisierte und genaue Wetterprognosen zu liefern, die über ihre API
zugänglich sind.
- Das KI-Vorhersagesystem Pangu-Weather des
chinesischen Elektronikherstellers Huawei ist auf die Vorhersage des
weltweiten Wetters bis zu sieben Tage im Voraus spezialisiert.
Nach Angaben
der Entwickler ist seine Vorhersagequalität erstmals vergleichbar mit der
herkömmlicher Systeme und erfolgt dabei bis zu zehntausendmal
schneller. Wie die Vorhersage von Pangu-Weather im Vergleich zu
der des deutschen Wetterdienstes aussieht, zeigt eine Web-site des KIT
in Karlsruhe
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