Die Energie der Sonne
Die Energiequelle von der Sonne (und von den
Sternen) auf der Erde nutzbar zu machen, das
ist das Ziel der Fusionsforschung. Ein Fusionskraftwerk soll die
aus der Verschmelzung (Fusion) von leichten Atomkernen resultierende Energie
für die Stromerzeugung nutzbar machen...
Die Kernfusion in der
Sonne
Wasserstoff
verschmilzt zu Helium, Energie wird frei. Verwirklicht findet sie sich im
Inneren der Sonne und bei der Wasserstoffbombe mit ihrer gewaltigen
Explosionskraft.
Seit Jahrzehnten
schon versuchen die Physiker die Kernfusion zu zügeln, um mit ihr in
Kraftwerken Energie zu gewinnen. |
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Unter irdischen Bedingungen
gelingt dies am einfachsten mit den beiden Wasserstoff-Sorten Deuterium
und Tritium.
Sie verschmelzen zu Helium, und bei dieser Fusion
werden Neutronen sowie große Mengen von Energie frei:
- Ein Gramm Brennstoff könnte in einem Kraftwerk
90.000 Kilowattstunden Energie freisetzen, die Verbrennungswärme von 11
Tonnen Kohle.
Mit einer Fusion von leichten Atomkernen Energie
freizusetzen, gelang erstmals der europäischen Gemeinschaftsanlage JET
(Joint European Torus) in Culham/Großbritannien, dem gegenwärtig
größten Fusionsexperiment weltweit.
Es wurde von europäischen Fusionsforschern gemeinsam
geplant und gebaut und wird seit 1983 auch gemeinsam betrieben.
Alle wissenschaftlich-technischen Ziele, die der Anlage
bei der Planung gesetzt wurden, sind inzwischen erreicht oder sogar
übertroffen!
Im Jahr 1997 ist es hier
gelungen, kurzzeitig eine Fusionsleistung von 16 Megawatt zu erzeugen. Mehr als
die Hälfte der zur Plasmaheizung verbrauchten Leistung wurde dabei per
Fusion zurückgewonnen.
Für einen Nettogewinn an Energie ist das JET-Plasma
mit seinen 80 Kubikmetern jedoch zu klein. Dies ist die Aufgabe des
internationalen Experimentalreaktors ITER.
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Die
Verschmelzung (Fusion) von leichten Atomkernen |
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Die für den
Fusionsprozess nötigen Grundstoffe Deuterium und
Lithium, aus dem in einem Fusionskraftwerk Tritium hergestellt
wird sind in nahezu unerschöpflicher Menge überall auf der
Welt vorhanden.
Das Fusionsfeuer setzt nicht selbständig,
sondern erst bei passenden Zündbedingungen ein. Für den Brennstoff
ein sehr dünnes, ionisiertes Gas, ein Plasma bedeutet dies eine
Zündtemperatur von etwa 100 Millionen Grad!
Wegen dieser sehr hohen Temperatur kann man das
Plasma nicht unmittelbar in materiellen Gefäßen einschließen.
Bei jedem Wandkontakt würde das
superheiße Gas sich sofort abkühlen. Stattdessen nutzt man sehr
starke magnetische Felder, die den Brennstoff wärmeisolierend
einschließen und von den Gefäßwänden fernhalten...
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