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Die Eigenschaften eines
Plasmas hängen ab von den vorhandenen Spezies (Elektronen, positive
und negative Ionen, neutrale Atome, neutrale und geladene Moleküle), deren
Dichten und Temperaturen (die nicht gleich sein müssen) und seiner
räumlichen Struktur, insbesondere Ladung und Strömen, elektrischen
und magnetischen Feldern.
In speziellen Fällen liegen nur geladene Teilchen,
Elektronen und Ionen oder geladene Moleküle vor (vollständig
ionisiertes Plasma). Je nach den Teilchendichten, Temperaturen und von der
relativen Stärke wirkender Felder (z. B. elektrische, magnetische
oder auch gravitative Felder und Kombinationen davon) können sich Plasmen
wie Gase, aber auch völlig anders verhalten.
In bestimmten Fällen kann ein Plasma einfach
mit Hilfe der Magnetohydrodynamik als elektrisch leitendes Gas beschrieben
werden.
Im Allgemeinen müssen aber auch Transportprozesse
(Strahlungstransport, Transport thermischer Energie, Teilchentransport,
Impulstransport) berücksichtigt werden, ebenso weitere, die Plasma-
Zusammensetzung bestimmende Prozesse (also unter anderem Ionisation,
Rekombination, Dissoziation, Molekül- und/oder Exzitonbildung und
chemische Reaktionen der vorhandenen Spezies, Anregungs- und
Absorptionsprozesse), so dass eine vollständige Beschreibung weit
komplexer werden kann...
Vorkommen
Mehr als 99 % der gesamten sichtbaren Materie im
Universum befindet sich im Plasmazustand.
Dazu gehören die Sonne und alle leuchtenden Sterne, ebenso
die dünne Materie im Weltraum zwischen den Himmelskörpern wie
Sonnenwind oder die interstellare Materie.
Auf der Erde findet man in der Ionosphäre und in
Blitzen natürliche Plasmen.
Flammen haben trotz nur schwacher Ionisierung
(abhängig von der Temperatur) auch teilweise Eigenschaften eines Plasmas.
In der Biosphäre gibt es keine praktisch
nutzbaren natürlichen Plasmen. Daher muss ein Plasma erzeugt
werden, um es technisch anwenden zu können. Dies geschieht meist mit
Hilfe einer Gasentladung.
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Ein
Plasma-Zustand im MAST. Charakteristisch für Plasmen ist ihr typisches
Leuchten, das durch Strahlungsemission angeregter Gasatome, Ionen oder
Moleküle verursacht wird. Foto: Wikipedia
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Der 4. Aggregatzustand
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Die Bezeichnung 'Plasma' geht auf den
US-amerikanischen Chemiker und Physiker Irving Langmuir (1928)
zurück.
Da der Plasmazustand durch weitere Energiezufuhr aus
dem gasförmigen Aggregatzustand erzeugt werden kann, wird er oft als
vierter Aggregatzustand bezeichnet.
Ein wesentlicher Aspekt der Materie, die sich in der
Sonne befindet, ist ihr Aggregatzustand:
Plasma.
Plasma ist weder fest, noch flüssig, noch
gasförmig. Plasma nennen die Physiker einen Agreggat-Zustand
der Materie, in der alle Atome von ihren Elektronen gestrippt wurden.
Es bleiben nur die nackten Atomkerne
übrig... eine Art Atomkern-Ionen.
Für den Betrieb von Kernfusionsreaktoren auf der Erde müssen nun
die Ingenieure
a) Plasma erzeugen
und b) dieses Plasma einschließen.
Das wird mit äußerst starke
Magnetfelder erreicht.
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