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pfeilHerbert Simon, Verhaltensforscher

Herbert Alexander Simon (1916 – 2001) war ein US-amerikanischer Sozialwissenschaftler. Im Jahr 1978 erhielt er den Nobelpreis für den Bereich Wirtschaftswissenschaften. Er erforschte das menschliche Verhalten in Organisationen und war KI-Pionier.

Seine interdisziplinäre Forschung erstreckte sich über die Bereiche Kognitionswissenschaft, Informatik, öffentliche Verwaltung, Management und Politikwissenschaft.

Neben seiner akademischen Arbeit war Herbert A. Simon auch als Berater tätig; er diente zwischen 1968 und 1971 als wissenschaftlicher Berater für die Präsidenten Johnson und Nixon.

Herbert A. Simon hinterließ ein beeindruckendes Erbe als Pionier in mehreren wissenschaftlichen Bereichen und als einflussreicher Denker, der die Art und Weise, wie wir menschliche Entscheidungsfindung und künstliche Intelligenz verstehen, grundlegend verändert hat.

Herbert Simon war Sohn deutschstämmiger Eltern. Sein Vater Arthur Simon war in die USA ausgewandert; seine Mutter Edna Merkel, eine Pianistin, hatte Vorfahren in Prag und Köln.

Nach der Schulzeit an einer High School strebte er dem Vorbild eines Onkels, einem Sozialwissenschaftler, nach und studierte ab 1933 in Chicago Sozialwissenschaften mit mathematischem Schwerpunkt; er strebte an, die Gesellschaftswissenschaft durch eine analytische und systematische Basis zu stützen.

Im Jahr 1936 schloss er sein Studium ab und war bis 1939 als Forschungsassistent in der Stadtverwaltung und von 1939 bis 1942 als Leiter einer Forschungsgruppe an der Universität Berkeley tätig.

Sein Thema war bereits seit seiner Universitätszeit die Entscheidungsfindungsprozesse in Organisationen. Parallel zu seiner Zeit in Berkeley promovierte er an der University of Chicago über Entscheidungsfindung in Verwaltungsorganisationen.

Herbert Simon trat 1942 in Chicago am Illinois Institute of Technology eine Stelle als Politologe an, wobei er parallel Kontakte zu Ökonomen (u. a. Milton Friedman) an der University of Chicago aufbaute und Vorlesungen in Wirtschaftswissenschaften hörte.

Zu seiner mathematisch- sozialwissenschaftlichen Ausrichtung kam nun eine fundierte Ausbildung in Wirtschafts- wissenschaften.

Seit 1949 baute er gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern am Carnegie Institute of Technology einen Aufbaustudiengang für Industrieverwaltung auf.

Und er wurde Mitglied der Kommission, die für die Koordination des Marshall-Plans verantwortlich war.

Das ursprüngliche Forschungsgebiet der Entscheidungsfindung innerhalb von Organisationen hatte Simon nie ganz verworfen. Das Thema beschäftigte ihn kontinuierlich über die nächsten Jahrzehnte.

Der ‘Logical Theorist’

Seit 1954 erforschte Herbert Simon diese Prozesse mit Hilfe von Computersimulationen, und er entwickelte 1956 mit Allen Newell den ‘Logical Theorist’.

Dieses Programm war erstmals dazu in der Lage, eine Menge von logischen Theoremen zu beweisen.

Ein weiterer wichtiger Schritt hin zum maschinellen Problemlösen war die ebenfalls mit Newell entwickelte Software ‘General Problem Solver’ (Allgemeiner Problemlöser).

1959 wurde Simon in die American Academy of Arts and Sciences sowie die American Philosophical Society gewählt, 1967 in die National Academy of Sciences.

Daneben war er zwischen 1968 und 1971 im wissenschaftlichen Beraterstab der Präsidenten Johnson und Nixon tätig.

Auszeichnungen

1975 Turing Award (für die Arbeiten mit Newell) 1978 Alfred-Nobel-Preis für Wirtschafts wissenschaften 1988 John-von-Neumann-Theorie-Preis 1995 IJCAI Award for Research Excellence

Im Jahr 2001 starb Herbert Simon im Alter von 84 Jahren in Pittsburgh, Pennsylvania.

Alan Turing
Die Beiträge von Herbert Simon

Herbert Simon leistete bahnbrechende Beiträge in verschiedenen Disziplinen: Er entwickelte die Konzepte der “begrenzten Rationalität” und des “Satisficing”, wofür er 1978 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt.

Zusammen mit Allen Newell entwickelte er 1956 den Logical Theorist und später den General Problem Solver, zwei wegweisende KI-Programme.

Für seine Arbeit in diesem Bereich wurde er 1975 mit dem Turing Award ausgezeichnet. Simon untersuchte menschliche Problemlösungsprozesse und trug wesentlich zur Entwicklung der kognitiven Psychologie bei.

Er erforschte Entscheidungsprozesse in Organisationen und revolutionierte das Verständnis von administrativem Verhalten.

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Veröffentlichungen

Herbert Simon war ein äußerst produktiver Wissenschaftler, der 27 Bücher und fast tausend Artikel verfasste.

Seine wichtigsten Veröffentlichungen:

Administrative Behavior. A Study of Decision-Making Processes in Administrative Organizations. New York/London, 1947.

Das Verwaltungshandeln. Eine Untersuchung der Entscheidungsvorgänge in Behörden und privaten Unternehmen. Stuttgart 1955; Übersetzung der 3. Auflage: Entscheidungsverhalten in Organisationen. Eine Untersuchung von Entscheidungsprozessen in Management und Verwaltung. Verlag Moderne Industrie, Landsberg 1981.

mit James G. March: Organizations. 1958; Blackwell, Malden (Mass.) 1993. Organisation und Individuum.

Menschliches Verhalten in Organisationen. Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler, Wiesbaden 1976.

The Shape of Automation: for Men and Management. Evanston, New York 1965.

Perspektiven der Automation für Entscheider. Schnelle, Quickborn 1966. The Sciences of the Artificial. The MIT Press, Cambridge (MA) 1969.

Die Wissenschaften vom Künstlichen. Kammerer & Unverzagt, Berlin 1990.

Reason in Human Affairs. Stanford University Press, 1983

Homo rationalis. Die Vernunft im menschlichen Leben. Campus-Verlag, Frankfurt/New York 1993.

Models of my life. Basic Books, New York 1991.

Literatur über Simon

David Klahr, Kenneth Kotovsky: A Life of the Mind: Remembering Herb Simon. In: APS Observer. April 2001

Crowther-Heyck Hunter: Herbert A. Simon. The bounds of Reason in Modern America. Johns Hopkins Univ. Press, Baltimore, 2005.

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(•) Die KI-Forschung (ab den 1950er)

Programmierer / Informatiker

(•) Alan Turing, "Vater der KI"

(•) Joseph Weizenbaum

(•) Arthur L. Samuel

(•) Marvin Minsky (1927–2016), KI-Forscher

(•) Allen Newell, KI-Pionier

(•) John McCarthy, Miterfinder der KI

(•) Herbert Simon, Verhaltensforscher, KI-Pionier

(•) Yann LeCun – Vorreiter einer intelligenten Zukunft

(•) Wolfgang Wahlster: Pionier der deutschen KI-Forschung

(•) Ray Kurzweil über KI

(•) Demis Hassabis und DeepMind

(•) Jürgen Schmidhuber

(•) Nick Bostrom

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Grundsätzliches

(•) Die Geschichte der KI

(•) Technische Grundlagen der KI

(•) Das Internet

(•) Die Smartphones


(•) Yuval Harari: Vordenker der KI

 

Dr. Paulo Heitlinger

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