Er wurde vor Kurzem "Ritter
der digitalen Tafelrunde" genannt... Demosthenes Demis Hassabis
(*1976, London) ist ein britischer KI-Forscher, Neurowissenschaftler,
Computerspiel- und Softwareentwickler und Schachspieler.
Im Jahr 2010 war er Mitbegründer des in London
etablierten Unternehmens DeepMind Technologies.
Im Jahr 2024 wurde ihm der Nobelpreis für
Chemie zuerkannt.
Studium
Demis Hassabis wurde als Sohn eines
griechisch-zyprischen Vaters und einer aus Singapur stammenden Mutter in London
geboren.
Er studierte ab 1994 Informatik am Queens College
der University of Cambridge und erhielt 1997 seinen Abschluss mit doppelter
Auszeichnung (double first-class honours).
Er wurde 2009 am University College London in
kognitiver Neurowissenschaft promoviert.
In der Industrie der Computerspiele
Im Alter von 15 Jahren
arbeitete Demis Hassabis für das britische Computerspiel-
Entwicklungsstudio Bullfrog Productions und war für die KI von
Populous II verantwortlich.
Weitere Bullfrog-Titel mit seiner Beteiligung sind
Syndicate und Theme Park.
Im Jahr 1997 wechselte er zu Lionhead Studios, dem
neuen Unternehmen des Bullfrog-Gründers Peter Molyneux, wo er an der
Entwicklung von Black & White beteiligt war.
Ein Jahr später gründete er in London sein
eigenes Entwicklungsstudio Elixir Studios, das 2003 und 2004 die Spiele
Republic The Revolution und Evil Genius veröffentlichte,
bevor es 2005 geschlossen wurde.
In der Forschung
Hassabis verließ die Computerspiele-Industrie
daraufhin und widmete sich der Forschung.
Die von Hassabis mitgegründete Firma DeepMind
Technologies wurde 2014 für rund 400 Millionen US-Dollar von Google
übernommen.
Das Unternehmen arbeitete an einer Lösung für
das Brettspiel Go und schuf AlphaGo, welches 2016 den südkoreanischen
Großmeister Lee Sedol besiegte.
Die Weiterentwicklung AlphaZero wurde 2017
veröffentlicht und ist in der Lage, selbst lernend Brettspiele zu
meistern.
DeepMind entwickelte
ab 2016 die KI-Software AlphaFold, die seit 2020 als Durchbruch bei der
Vorhersage der Proteinstruktur basierend auf der Aminosäuresequenz des
Proteins gilt.
Nobelpreis für Chemie, 2024
Im Jahr 2024 wurde Hassabis gemeinsam mit John M.
Jumper der Nobelpreis für Chemie zuerkannt.
Sie erhielten die Auszeichnung für ihre Vorhersagen
von komplexen Proteinstrukturen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz.
Gleichzeitig wurde David Baker für seine Forschungen
auf dem Gebiet des computergestützten Proteindesigns geehrt.
Schach / Chess
Im Schach war Hassabis mit 13 Jahren der zweitplatzierte
hinter Judit Polgár in der Elo-Weltrangliste unter 14 Jahre und
trägt seit 2002 den Titel Meisterkandidat.
Er spielte von 1998 bis 2001 in der Division 1, der
höchsten Spielklasse der Four Nations Chess League.
In der Saison 1998/99 spielte er für die Mannschaft
von Home House,
in der Saison 1999/2000 für die Mannschaft von
Index-IT, die durch den Zusammenschluss von Home House mit den Invicta Knights
entstand
und in der Saison 2000/01 für die zweite Mannschaft
von Beeson Gregory.
Die Firma DeepMind: mehr
dazu |
Demis Hassabis
(2024). Foto. Wikipedia.
.
Schriften
(Auswahl) |
Demis Hassabis, Eleanor Maguire: Deconstructing
episodic memory with construction. In: Trends in Cognitive Sciences.
Band 11, Nr. 7, Juli 2007, S. 299306,
doi:10.1016/j.tics.2007.05.001, PMID 17548229.
Daniel L. Schacter, Donna Rose Addis, Demis
Hassabis, Victoria C. Martin, R. Nathan Spreng, Karl K. Szpunar: The Future
of Memory: Remembering, Imagining, and the Brain. In: Neuron. Band 76,
Nr. 4, November 2012, S. 677694,
doi:10.1016/j.neuron.2012.11.001, PMID 23177955, PMC 3815616 (freier
Volltext).
Einzelnachweise
Klaus Taschwer: Demis Hassabis: Vom Wunderkind
zum weltweit führenden KI-Pionier. In: Der Standard. 3. August
2022.
Samuel Gibbs: 15 Facts About The Genius Behind
Google's New $400 Million Artificial Intelligence Company. The Guardian,
28. Januar 2014.
Porträt DeepMind Chef Demis
Hassibis. businessinsider.com.
Phil Iwaniuk: A conversation with Demis Hassabis,
the Bullfrog AI prodigy now finding solutions to the worlds big
problems. In: PCGamesN. 15. Juli 2016.
Andrian Kreye: Deep-Mind-Chef Demis Hassabis:
Ritter der digitalen Tafelrunde. In: Süddeutsche Zeitung.
27. Januar 2014.
Tom Simonite: Googles Intelligenz-Designer.
In: Technology Review. 2016.
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Auszeichnungen
2020 Pius-XI.-Medaille.
2020 Dan-David-Preis.
2021 IRI Medal.
2021 Wiley Prize in Biomedical Sciences.
2022 Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Kategorie
Wissenschaft.
2022 BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award.
2023 Breakthrough Prize in Life Sciences.
2023 Global Swiss AI Award 2022.
2023 Canada Gairdner International Award.
2023 Albert Lasker Award for Basic Medical Research.
2023 Ehrendoktor der ETH Lausanne.
2023 Lovelace Medal.
2024 Keio Medical Science Prize.
2024 Nobelpreis für Chemie.
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